Das operatives Spektrum umfasst arthroskopische wie auch offene Operationen bis zum Teil- oder totalen Gelenkersatz der Knies. Über konservative und operative Behandlung von Erkrankungen des Kniegelenks beraten wir Sie gerne bei uns im Landeskrankenhaus Feldkirch.
Operatives Spektrum
Seit 2020 bin ich zertifizierter Kniechirurg der Deutschen Kniegesellschaft (DKG) und seit 2023 zertifizierter Knorpelspezialist (QKG).
Bei einer Arthroskopie des Kniegelenks sieht sich der Chirurg das Gelenk zwischen Oberschenkelknochen, Schienbein und Kniescheibe mit einer Kamera an. Dafür sind nur kleine Schnitte notwendig. Somit wird das Gewebe mehr geschont als bei offenen Operationen.
In der Regel sind dafür nur zwei ca. 4 mm große Schnitte für die Operation notwendig. Über einen dieser Zugänge wird eine kleine Optik, die mit einer Minikamera sowie einer entsprechenden Beleuchtung ausgestattet ist, in das Kniegelenk eingeführt. Somit kann der Operateur das Innere des Gelenkes samt aller wichtigen Strukturen (Meniskus, Kreuzband, Knorpel usw.) beurteilen.
Bei einer Kniegelenksathroskopie können folgende Therapien durchgeführt werden:
Die beiden Menisken sind halbmondförmige Scheiben aus knorpel-ähnlichem Bindegewebe und haben im Kniegelenk wichtige Aufgaben: Sie vergrößern die Kontaktfläche zwischen Ober- und Unterschenkelknochen. Und sie haben eine Stoßdämpferfunktion und reduzieren somit die Druckbelastung, um den Gelenksknorpel zu schützen. Meniskusrisse können unfallbedingt sein, können aber auch aufgrund von Abnützungen entstehen.
Meistens wird der gerissene Teil während der Kniegelenksspiegelung so sparsam wie möglich entfernt. Eine Naht ist nur in wenigen Fällen möglich und hängt davon ab, wie alt der Riss ist, an welcher Stelle er besteht und wie er gerissen ist. Wenn weniger als ein Drittel vom Meniskus intakt sind, wird die betroffene Gelenksfläche nicht mehr ausreichend gegen Stoßbelastungen geschützt. Die Folge sind Knorpelschäden, die schneller zur Abnützung bzw. Arthrose führen.
Dieses „Postmeniskektomie-Syndrom“ wird bei durch Meniskustransplantationen behandelt. Dabei handelt es sich um ein sehr modernes Verfahren, um die Funktion des Kniegelenks zu erhalten.
Knochen sind teilweise mit Knorpel überzogen. Ist der Knorpel beschädigt, kann der Körper nur unzureichend diese Schäden wieder reparieren. Schreiten diese Knorpelschäden voran, entwickelt sich eine Arthrose.
Wird bei einer Arthroskopie ein isolierter Knorpelschaden festgestellt, können verschiedene Therapien angewandt werden – sofern nicht das gesamte Kniegelenk betroffen und die gegenüberliegende Gelenksfläche intakt ist.
Anregung zur Bildung eines Ersatzknorpels
Zunächst wird der Knorpelschaden gesäubert. Der darunterliegende Knochen wird mit einem Spezialinstrumentarium durchstoßen, damit Stammzellen in das Gelenk einsprießen können. Infolge entwickelt sich nach einigen Wochen ein sogenannter Ersatzknorpel.
Knorpel-Transplantation
Ziel ist es, Knorpel aus Regionen, wo der nicht zwingend benötigt wird, zu entnehmen und in den Defekt einzubringen. Dabei wenden wir sowohl Methoden an, bei denen nur eine Operation nötig ist (Knochen-Knorpeltransplantation), als auch Knorpel-Zell-Züchtungen an. Hier wird der Knorpel in einer arthroskopischen Operation entnommen und in einer zweiten Operation nach ca. 6 Wochen über einen kleinen Schnitt (ca. 4 cm) wieder in den Defekt eingebracht.
Nachbehandlung
Der stationäre Aufenthalt liegt bei einem Tag. Die Nachbehandlung ist von der jeweiligen Therapie abhängig. Meistens können die Patienten/innen am Tag der Operation das Bein wieder belasten.
Bei einer regenerativen Knorpelbehandlung muss das Bein ca. 6 Wochen entlastet werden. Für einen Zeitraum von mindestens 10 Tagen ist es notwendig, dass eine Thromboseprophylaxe erfolgt. Falls eine Teilbelastung nach der Operation angeordnet ist, erfolgt die Prophylaxe bis zum vollständigen Belastungsaufbau.
Ausführliche Informationen finden Sie unter dem Menüpunkt "Knorpel".
Unter einer Kniegelenksarthrose (Gonarthrose) versteht man den Verschleiß des Gelenkes und der Knorpelflächen. Dieser kann durch einen Alterungsprozess entstehen, kann aber auch durch entzündliche Erkrankungen oder unfallbedingten Ursachen entstehen.
Das Kniegelenk besteht aus 3 Gelenksflächen:
Wir bieten sowohl Voll-Prothesen als auch Teil-Prothesen der jeweiligen Gelenksflächen an. Gemeinsam entscheiden wir anhand der klinischen Untersuchung, der Röntgen- und MRT-Bilder, welche Prothese für Sie in Frage kommt.
Der richtige Zeitpunkt für eine Operation
Wenn die Schmerzen und Bewegungseinschränkungen so groß sind, dass die Lebensqualität eingeschränkt ist, der Alltag nicht mehr schmerzfrei bewältigbar ist und sogar schon Ruheschmerzen bestehen, ist oft nur mehr ein künstlicher Kniegelenksersatz sinnvoll. Entscheidend ist auch, wie lang die Gehstrecke ist, die man schmerzfrei zurücklegen kann, und ob täglich Schmerzmittel eingenommen werden müssen.
Lebensdauer Prothesen
Laut verschiedenen Prothesenregistern und Langzeitstudien kann man von einer durchschnittlichen Haltbarkeit von 10 bis 15 Jahren ausgehen.
Die Operation
Bei der Operation erfolgt ein ca. 10 cm großer Hautschnitt zentral über das Kniegelenk. Die Prothese wird die aufgebrauchten Oberflächen ersetzen. Dabei kommen spezielle Schnittschablonen zum Einsatz, die die Knochen auf die Prothesen vorbereiten. Die Prothese besteht in der Regel aus Chrom-Kobalt-Legierungen, dazwischen wird ein Inlay aus Kunststoff eingebracht, um eine möglichst abriebfreie Bewegung zu gewährleisten.
Risiken einer Knieprothesenoperation
Die häufigste Komplikation ist eine Infektion des Gelenks. Die Wahrscheinlichkeit liegt dabei in der Regel bei unter 2 % . Zudem kann während der Operation der Knochen brechen. Ebenso können Nerven verletzt werden und es kann zu einer Thrombose oder einer Lungenembolie kommen. Nach der Operation erhalten alle Patient/innen eine Thromboseprophylaxe.
Nachsorge
Der stationäre Aufenthalt beträgt ca. 10 Tage. Anschließend empfehlen wir unseren Patient/innen eine umfassende Reha, die noch einmal 2-3 Wochen beträgt. Man sollte jedoch mit einem Zeitraum von 8 Monaten rechnen, bis sich der Körper vollständig an das künstliche Gelenk gewöhnt hat.
Belasten dürfen die Patient/innen das Knie bereits am ersten Tag nach der Operation. Unterarmgehstützen sollen aber für einen Zeitraum von 6 Wochen zur Hilfe genommen werden. Die Thromboseprophylaxe muss mindestens 34 Tagen eingenommen werden.
Sport mit einer Knieprothese
Sportarten mit ruckartigen Schlageinwirkungen wie zum Beispiel Kampfsport, Sprünge oder Alpin-Ski können zu einer vorzeitigen Lockerung des künstlichen Kniegelenks führen.
Wenn die Belastungsverteilung im Kniegelenk beurteilt werden soll, wird eine Linie vom Hüftgelenks- durchs Sprunggelenkszentrum gezogen. Idealerweise sollte diese Linie (Mikulicz-Linie) zentral durch das Kniegelenk verlaufen, um eine ausgeglichene Lastverteilung zu gewährleisten. Falls diese Linie zu weit innen verläuft, besteht ein O-Bein (Genu Varum), bei einem Verlauf durch die äußeren Gelenksfläche handelt es sich um ein X-Bein (Genu Valgum).
Dies hat zufolge, dass der betroffene Gelenksbereich zu sehr belastet wird. Folgeschäden können Meniskus- oder Knorpelschäden sein, die schneller zur Gelenksabnutzung bzw. Arthrose führen.
Ab bestimmten Abweichungen von der normalen Achse sollte an eine Korrektur gedacht werden. Diese wird nach Analyse und exakter Planung mittels Röntgenbilder durch Umstellungsosteotomien operiert.
Die Operation
Je nachdem in welchem Bereich die Fehlstellung besteht, erfolgt ein ca. 6 cm Hautschnitt am seitlichen unteren Oberschenkel oder an der oberen inneren Schienbeinkante. Bei der Operation wird der Knochen entsprechend der präoperativen Planung künstlich durchtrennt und anschließend in der korrekten Achse wieder mit einer Platte fixiert.
Risiken einer Umstellungsoperation
Die häufigste Komplikation ist eine Infektion des Operationsgebietes. Die Wahrscheinlichkeit liegt dabei in der Regel bei ca. 1%. Es kann auch zu einer Pseudarthrose kommen, bei der der künstliche Bruch nicht zusammenheilt. Ebenso können Nerven und Gefäße verletzt werden. Als Schutz vor einer Lungenembolie erhalten alle Patient/innen eine Thromboseprophylaxe.
Nachsorge
Der stationäre Aufenthalt beträgt ca. 7 Tage. Anschließend empfehlen wir unseren Patient/innen eine ambulante Physiotherapie. Nach der Operation muss eine Teilbelastung des Beines für ca. 6 Wochen eingehalten werden. In diesem Zeitraum ist eine Thromboseprophylaxe notwendig.
Das Gelenk zwischen Kniescheibe und Oberschenkel (Patello-Femoral-Gelenk) wird durch aktive, passive und statische Stabilisatoren beeinflusst
Störungen einer dieser Stabilisatoren kann zu Luxationen in diesem Gelenk führen. Kommen diese Luxationen zu häufig vor, drohen Verletzungen des Gelenkknorpels, die zur Arthrose führen können.
Eine genaue Analyse der klinischen Untersuchung von Röntgenbildern und eines MRTs sind notwendig, um die Ursache der Luxationen zu analysieren.
Bei einer Operation ist es notwendig alle auslösenden Ursachen zu korrigieren.
Dazu können zählen: